Nuer

Ein Junge der Nuer (2008)

Die Nuer – Eigenbezeichnung Naath oder Nei Ti Naath („Menschen“) – sind eine afrikanische Ethnie im Südsudan und im Westen Äthiopiens, dort vor allem in der Gambela-Region, mit insgesamt geschätzten 900.000 Angehörigen.[1] Sie sind traditionell Rinderzüchter, das Hausrind spielt eine wichtige Rolle in allen Bereichen ihres Lebens, von der Wirtschaft bis zur Religion. Ihre soziale Struktur ist in viele einzelne Abstammungsgruppen untergliedert (Lineages), die ihre Herkunft von der Väterlinie ableiten (Patrilinearität) und gemeinsam eine segmentäre Gesellschaft ohne zentrale politische Führung bilden (Akephalie). Die Nuer gehören zu den Niloten, einer großen Gruppe afrikanischer Völker, die nilotische Sprachen sprechen und deren gemeinsame Urheimat im Südsudan vermutet wird.

Das Volk der Nuer bewohnt vor allem die Feuchtgebiete des Weißen Nils und zweier seiner wichtigsten Nebenflüsse. Die Nuer sind in verschiedene Gruppierungen unterteilt, vor allem den Garjok, Garjak und Jekiang (Nasser-Distrikt), den Lau (Abwong-Distrikt), den Gaweir (Fanjak-Distrikt), den Lak und Thiang (Zeraf-Insel, Fanjak-Distrikt), sowie den Western Nuer (Yivrol-Distrikt). In den 1930ern erlangten die Nuer einen gewissen Bekanntheitsgrad durch die umfangreichen Feldforschungen des britischen Ethnologen Edward Evans-Pritchard und des österreichischen Ethnologen Hugo Bernatzik. Sie spielten eine Rolle bei dem Bürgerkrieg im Südsudan 2013 bis 2018 um die politische Führung des Landes, der zu einem ethnischen Konflikt zwischen den Nuer und dem Volk der Dinka auszuufern drohte.

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